Kürzlich sprach ich mit einem Wähler und Unterstützer der Grünen darüber, warum die Ökobewegung keine Internationale gegründet hat, so wie die Sozialisten im 19. Jahrhundert. Aus der internationalen Ausrichtung und Organisation der Sozialisten wurde dann sogar »Die Internationale«, das weltweit am weitestens verbreitete Kampflied einer politischen Bewegung.

Die Sozialisten sind aber dann im August 1914 eingeknickt, als die Regierungen der europäischen Nationalstaaten die Männer dazu aufriefen sich als Kanonenfutter und für die Schützengräben zur Verfügung zu stellen, woraufhin sie jubelnd in den Krieg zogen. Die Umweltbewegung braucht heute mindestens so sehr eine Internationale wie die Sozialisten damals: Ökoaktivisten aller Länder vereinigt euch! Und die spirituell Bewegten ebenso. Es gibt doch heute kaum ein Umweltproblem mehr, das national gelöst werden könnte – die AKW-Gefahr nicht, die Überfischung und Verseuchung der Meere nicht, das Klima nicht, die Verwüstung nicht und auch die Verhinderung von Geburtenkontrolle nicht, mit den Folgen von Übervölkerung und unkontrollierter Migration aus Verzweiflung. Warum gibt es keine Grüne Internationale?

Wir dürfen nicht einknicken

Auch in meiner sozialen Umgebung sehe ich viele Zyniker, Depressive und Rationalisierer. Gelegentlich auch Aktivisten, die meisten sind jedoch nur für ein begrenztes Ziel tätig, wie Tierschutz, Öko-Landwirtschaft, Grundeinkommen, Migrantenschutz oder die Frauenbewegung. Manchmal erwischt die Mutlosigkeit auch mich, aber dann fang ich mich wieder auf und gelobe, nicht so zu enden wie Tucholsky in Schweden (»Gegen einen Ozean pfeift man nicht an«). 

Wir dürfen nicht einknicken. Wir haben noch eine Chance! Und wir dürfen auch nicht so tun, als sei es egal, ob wir urlaubsweise nach Bali und Hawaii fliegen, Fleisch essen, Plastiktüten verwenden und unseren Müll »wie alle anderen« hinauswerfen. Wir müssen auch Vorbild sein. Das ist gut für den individuellen Seelenfrieden, für »das Ganze« sowieso. Wir dürfen die Umwelt- und Innenweltzerstörung nicht verdrängen, sondern müssen sie fühlen, um ihr nicht zu erliegen, worauf Joanna Macy und die Tiefenökologie immer wieder hingewiesen haben. Wir dürfen uns nicht nur mit Personen beschäftigen, wie Donald Trump und den anderen Figuren des Polittheaters, sondern müssen auch auf die dahinter wirkenden Kräfte schauen.

Meine Art der Aktivität ist das Schreiben, gelegentlich auch das Begleiten anderer bei ihren Büchern. Außerdem kabarettistische Auftritte und Humorworkshops, auf denen ich schonungslos alles durch den heiligen Kakao ziehe. Wobei ich gleich auch mal Chin Meyer erwähnen möchte, dessen Rundbriefe mich begeistern, leider habe ich ihn noch nie live erlebt. Ich werde auch die Themen Ernährung, körperliche Gesundheit und Sexualität nicht beseite lassen, schreibe darüber in diesem Blog und begleite weiterhin die BeFree Seminare von Regina Heckert durch u.a. meine Leela-Workshops und (neu) die AnuKan-Massage-Ausbildung von Kati Laux mit Selbsterfahrungs- und Kommunikations-Workshops (mehr dazu demnächst). 

Das Gefühl, mit dem Rest der Welt verbunden zu sein und dort auch schlimme Tendenzen mitzufühlen hindert mich nicht daran, ein in vieler Hinsicht angenehmes Leben zu haben, so wie etwa jetzt, da es mir vergönnt ist zwei Wintermonate auf La Palma verbringen zu dürfen. Das Haus in Puerto Tazacorte, in dem ich dort zur Zeit wohne, seht ihr im folgenden Bild links unten – das dunkelrote Gebäude gleich oberhalb der Bananenplantage.

Links

Kürzlich habe ich in meiner Blog über die Fiktionen ich, du, wir geschrieben und dabei einige Kommentare erzeugt. 

In meinem Flüchtingsblog habe ich über das Monster Bürokratie geschrieben, das so viele plagt, nicht nur Flüchtlingshelfer.

Auch über die MeToo-Bewegung habe ich geschrieben, hier und in der Osho Times, und einen Text vom Herausgeber des Pappelblattes veröffentlicht und einen über Tantra als Tor zur Erfahrung der Transpersonalität.  

Sind das zu viele Links auf einmal? Ihr braucht ja nur die anzuklicken, die euch interessieren. 

Jetzt noch zwei Links für die politisch Interessierten. Eines über die Folgsamkeit ganz normaler Muslime (die nicht viel anders ist als die der Nicht-Muslime), wenn ein Redner heilig tut und das Blaue vom Himmel runterpredigt. Und hier eines für Klimaskeptiker, von Wissenschaftlern, die – endlich – die Abkehr vom ökonomischen Wachstum empfehlen. 

Und noch etwas für Naturliebhaber. Mit Karl-Ernst Kaissling, einem engen Kollegen meines verstorbenen Vaters, der in der biologischen Grundlagenforschung tätig war und dort das Riechen der Insekten erforschte, bin ich noch immer in Kontakt. Er hat eine Initiative gestartet, um unsere Bundeskanzlerin auf die Bedeutung des Insektensterbens hinzuweisen. Dort schreibt er: »Die Erde steht am Rand einer ökologischen Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, gegen die selbst der bekannte ‚Klimawandel’ harmlos ist.« Ich meine, dass er damit Recht haben könnte. Schon jetzt sind hierzulande 3/4 der Insekten verschwunden. Als Folge davon bleiben auch die Singvögel weg, die davon leben, und wir haben bald einen »Silent Spring«, wie ihn Rachel Carson 1962 angekündigt hatte, ihn ihrem bahnbrechenden Buch, das heute als Start der weltweiten Öko-Bewegung gilt. Siehe hierzu auch meinen Rundbrief vom Oktober.  

Veranstaltungen, an denen ich teilnehme

»Tage der spirituellen Revolution«, so heißt einer der vielen aktuellen Online-Kongresse. Stefan Mandel, der Gründer der beliebten (schamanischen) Pachamama-Camps in der Nähe von München (2018 im Chiemgau) hat ihn organisiert und mich hierfür interviewt. Vom 9. bis 18. März findet der Online-Kongress statt. Ich bin am 16.3. dran, zusammen mit Geseko von Lüpke, den ihr wahrscheinlich durch seine öko-spirituellen Beiträge in Connection kennt.

Am 4.3. beginnt voraussichtlich der nächste Tantrakongress, organisiert von Ingrid Niedermayr, auch dort bin ich mit einem Video-Interview dabei.

Über Ostern ist wieder ein BeFree-Seminar auf Gut Frohberg, wo ich, wie schon im vorigen Jahr, als Gast-Dozent dabei bin. 

Am 15.-19. August bin in Dozent im Modul IV der Anukan-Massage-Ausbildung. Mehr dazu in einem der nächsten Rundbriefe.

Gleichzeitig (15.-19. August) findet auf Schloss Buchenau Angela Raymanns wundervolles Heartbeat-Festival statt. Dort bin ich diesmal nicht mit dabei, vielleicht nächstes Jahr wieder.