Gestern habe ich einfach ein paar Gedanken von mir aufgeschrieben, die mich an dem Tag beschäftigt haben und ein bisschen was von dem, was auch äußerlich hier passiert ist, mein Besuch bei den Somalis. Ist es das, was euch interessiert? Ich kläre und präzisiere meine Gedanken zwar, indem ich sie aufschreibe, habe also selbst etwas davon, aber ich möchte auch, dass sie für euch lesenswert sind, sonst könnte ich mich ja mit einem privaten Tagebuch begnügen, das nur ich selbst lese. Feedback ist also sehr willkommen! Es darf auch sehr kurz sein. Sowas wie: Ja, weiter so! Nein, nicht so persönlich, wir wollen von dir mehr Welterklärungen haben. Oder noch spezifischer, als eine Art Coaching-Ersatz. Ich habe zudem vor, auch einige der Kommentare zu beantworten. 

Nityas Blog

Jeden Tag segelt etwas von »nit möööglich!« in meine Mailbox, das ist das Blog von Nitya (Wilhelm Klingholz), das ich abonniert habe. Ich lese das nicht alles, das wäre mir viel zu viel, aber ich klicke jedes Mal rein und freue mich über die eine oder andere Zeile, die ich da finde. Manchmal lese ich einen der Texte auch ganz. Nitya ist der konsequenteste und ausdrucksstärkste spirituelle Anarchist, den ich kenne. Taoist könnte man ihn auch nennen. Alles, wirklich alles dreht sich bei ihm um das eine, die Mystik, das Unsagbare, das er da so beredt umschreibt, dass es eine Lust ist, ihm zuzuhören (innerlich »hört« man ja eine Stimme, während man liest). Wer von euch noch einen Rest von Glauben in sich hat, dass sich »die Wahrheit«, zumal die spirituelle Wahrheit oder irgendein geheimes, esoterisches Wissen sagen lässt: Bitte Nityas Blog abonnieren! 

Alles ist eins

Neulich kam eine Anfrage, die mein Kabarettstück »Alles ist eins« betraf. Ich habe das schon viele Monate lang nicht mehr aufgeführt, freue mich aber, wenn es noch immer gefragt ist. Ich spreche dort ja keinen festen Text, sondern zeige jedes Mal ein paar andere Seiten meiner Persönlichkeit – und der Typen meiner (einstigen) Zielgruppe, der Spiris. Die Suche nach der Einheit von allem, das dort Eintauchen, das Verschmelzen mit dem ganzen, das ist ja das Megathema aller spirituellen Wege und wird auch von dem heute zu Ende gehenden Online-Kongresse »Erwache« gefeiert, Interview für Interview ist es auch dort immer wieder das. Deshalb habe ich mein Kabarettstück »Alles ist eins – und noch eins drauf« genannt. Es stimmt ja, dass alles eins ist, das habe ich doch längst zugegeben. Aber wie kommen wir da wieder raus?

… und noch eins drauf

Nein, wir kommen da nie wieder raus, wir sind da immer drin, eher ist es das, was uns Wollen lässt, da reinzukommen, was uns raus bringt. Nicht wirklich raus bringt, das geht ja nicht, aber raus bringt aus dem Gewahrsein drin zu sein. Zu kompliziert? Ich meine, dass man mit dem Thema eigentlich nur kabarettistisch umgehen kann. Nicht hämisch, nicht zynisch, das tut ja der Mainstream schon mit ‚uns‘ Spiris, seit je und immer noch erfolglos, sondern ich meine: selbstironisch, sich selbst auf die Schippe nehmend und mit sich selbst auch alle die »noch suchenden« Spiegelbilder in anderen. Deshalb »noch eins drauf«. Wenn die Suche nicht nötig ist, dann ist alles Streben danach »noch eins drauf« und eins zu viel.

Spenden fürs Müsli

Jetzt nochmal zu »it’s the economy, stupid«. Ich habe ja in einem meiner Rundbriefe gesagt, dass ich ab November auf connection.de bloggen möchte und auf diese Weise das fortsetzen, was ein paar tausend meiner Leser in der Zeitschrift Connection so geschätzt haben, nun aber ohne Druckkosten und Porto bezahlen zu müssen und ohne die Bürokratie eines Verlages und ein Team um mich, für das ich »der Chef« bin. Ein paar meiner Leser haben mir daraufhin Geld gespendet, das hat mich riesig gefreut. Zum einen natürlich, weil Geld meinem Konto sehr gut tut. Zum anderen aber auch, wegen der Anerkennung, die ich da für meine Arbeit – oder sogar mein schlichtes Dasein spüre. Es sind auf diese Weise bisher fast 300 € auf mein Konto geflossen. Danke!!!! Die kann ich brauchen. Einige haben »fürs Müsli« in die Betreffzeile geschrieben, weil ich ja in dem Rundbrief darauf angespielt hatte, dass ich ab November noch nicht wüsste, womit ich dann mein Müsli bezahlen solle. Wer von euch eigentlich vor hatte, was zu spenden, bisher aber noch nicht dazu kam: Hier ist nochmal meine Kontonummer: IBAN: DE72743914000000326550, im Betreff bitte »Spende« reinschreiben. 

Die Toten ehren

Einer der Fans von Connection hat nach Erhalt des letzten Heftes, in dem ja klipp und klar stand, dass es das letzte ist, nochmal eine Jahresabogebühr überwiesen. Das hat mich sehr berührt. Sowas nenne ich »die Toten ehren«, Blumen am Grab, die Tradition feiern, es ist zugleich absurd und eine wunderschöne Geste. Von den Abonnenten haben nur ganz wenige für ihr Restguthaben etwas von uns haben wollen, auch das hat mich mit einem Gefühl der Dankbarkeit hinterlassen. Ich fühle mich gewürdigt und geschätzt von euch – die meisten werden ja zumindest gelegentlich in dieses Blog reinschauen, deshalb sage ich »euch«. 

Und auch von denjenigen, die »Spuren« oder »Ursache & Wirkung« als Nachfolger gewählt haben, fühle ich mich gewürdigt, ich war ja in Sachen Leser-Blatt-Bindung nie ein Verkünder des ersten Gebotes: Du sollst kein anderes Abo haben neben mir! Und bin mehr als nur ein großzügiger Dulder der seriellen Monomanie: Erst nach mir, wenn du richtig »Schluss gemacht« hast, darfst du einer anderen Zeitschrift huldigen! Doch, bitte huldigen, vor, während, nach mir – es gibt sehr wohl einige andere sehr gute Zeitschriften, »Spuren« und »Ursache & Wirkung« gehören dazu, von den vielen guten Büchern und Filmen, die es gibt, ganz zu schweigen.