Liebe Freunde,

endlich ist der Frühling da, zum Teil sogar mit sommerlichen Temperaturen. Die Bäume blühen, und das Leben im Connectionhaus spielt sich nun viel häufiger auf den Terrassen und im Garten ab. Auch unsere ausländischen Mitbewohner sind viel auf Fahrrädern unterwegs und generell guter Dinge.  

Leider komme ich wegen noch immer sehr viel Verwaltungs- und Betreuungsaufgaben im Connectionhaus viel zu selten zum Bloggen. Deshalb hier jetzt nur eine Andeutung von ein paar der Themen, die mich derzeit beschäftigen und über die ich gerne ausführlicher bloggen würde.

Sprachen lernen

Wie schwierig das Sprachenlernen ist, das merke ich nicht nur bei meinem eigenen Sprachenlernen (zur Zeit Spanisch, Farsi, Arabisch). Ich bemerke es auch beim Beobachten unserer afghanischen und syrischen Mitbewohner, wie sie versuchen, bei jedem deutschen Substantiv auch noch einen der drei Artikel (der, die, das) auswendig zu lernen. Was für ein Unsinn sind doch diese Artikel! Nicht nur diese Ausländer, auch Generation für Generation der deutschen Kinder müssen sich das antun. Fast ebenso unsinnig ist auch die Deklination in vier Fälle. Aber das gilt als Sprachkultur, und die Tradition wird geheiligt. Das Englische hat nur einen Artikel (the), ebenso wie das Arabische und Persische und die meisten anderen Sprachen, und alle kommen gut damit aus. Auch ohne die vier Fälle kommt man sehr gut aus (bei Latein uns Sanskrit sind es sogar mehr als vier), das Englische ist ein gutes Beispiel dafür. 

Vitamin B

Wie wichtig sind Beziehungen? Sehr wichtig – auch für transpersonal ausgerichtete Menschen. Ohne Vitamin B geht in den Gesellschaften nichts, aber ab wann wird ein Netz, das ja aus Beziehungen besteht, zum Filz? Die asiatischen Netzwerke mögen uns wie undemokratische Clans vorkommen, aber auch im Westen gibt es Korruption und mehr Filzwerke als Netzwerke.

Das führt mich auch zu Gedanken über die verschiedenen Arten von Gemeinschaft, die es gibt. Bei den Asiaten ist der Famlienzusammenhalt meist größer als in unseren individualisierten westlichen Gesellschaften. Ist das gut oder schlecht? Jedenfalls wirkt sich der Kapitalismus auf den Familienzusammenhalt negativ aus. 

Roberto Benigni im Vatikan

Sprachen und Sprach-Charaktere: Der italienischste aller Schauspieler präsentierte kürzlich im Vatikan das neue Buch von Papst Franziskus über Barmherzigkeit (misericordia) auf eine Weise, die, falls ich noch zu irgendwas zu bekehren wäre, das Zeug hätte, mich zum Katholiken zu machen. Auch wer kein Italienisch versteht: Benignis Stimme und Gestik ist eine Show, in der sich, wie auch schon in seinem Film »Das Leben ist schön«, Komik und Tragik aufs Innigste vereinen. Sehenswert ist in diesem 24 min Film auch der Chinese im Publikum.

Sommer-Festivals

Auch heuer wieder bin ich an einigen Sommer-Festivals beteiligt. Nächste Woche, vom 16. bis 19. Ma, bin ich auf dem Festival der Ökodorf-Instituts, wo ich mich mit »Alles ist eins« als Kabarettist zeige. Außerdem gebe ich dort einen Humorworkshop, und ich spreche über meine Erfahrung von 25 Jahren Connection-Gemeinschaft.

Im August bin ich wieder, wie voriges Jahr, auf Angela Raymanns Heartbeatfestival, das vom 10. bis 14. August in Schloss Buchenau stattfindet, am Nordrand der Rhön. Auch dort gebe ich einen Humorworkshop. Bis 29. 5. kann man sich für dieses Festival noch zum Frühbucherpreis von 160 € anmelden. 

Ende September (28. 9. bis 3. 10.) bin ich auf dem Herbstfestival des BeFree Tantra-Institut, wo ich einen Männerworkshop anleite, einen Humorworkshop gebe und vielleicht noch auf andere Art für Einsicht und Vergnügen sorge. 

Der Connection-Macher im Flow

In der Mai-Ausgabe von KGS-Berlin steht ein Text von mir über den Flow, das Eintauchen in den Fluss des Lebens, und die Paradoxie des Glücks.

In meiner 30 Jahre Arbeit als Herausgeber von Connection war ich allerdings nicht immer im Flow. Ein Fazit aus dieser Zeit als 11 min Film mit Fokus auf das Wirtschaftliche findet ihr in der »Memoro – Bank der Erinnerung«, die ich hiermit sehr empfehlen möchte. Nikolai Schulz lässt für diese Bank der Erinnerung Menschen, die mehr als 60 Jahre alt sind, aus ihrem Leben erzählen und filmt sie dabei. 

Nicht zu vergessen: Am kommenden Samstag ist bei uns wieder ein Tanzfest mit unseren ausländischen Mitbewohnern! Einlass ab 19 h, Musik von 20 bis 23 h. Eintritt 5 € – für Flüchtlinge, Arbeitslose, Rentner und Hartz IVler nur 2 €.