Liebe Freunde,
im Connectionhaus baue ich gerade mit Henriette Beck und Liane Kirschner ein transkulturelles Zentrum auf für die Begegnung mit Flüchtlingen. Das heißt, für die Begegnung mit unseren ausländischen Mitbewohnern, aber auch auch für die Begegnung mit uns Einheimischen selbst, mit unseren Fluchten und Beheimatungen.
Kulturcafé
Im Rahmen dessen wollen wir im Connectionhaus im Juni ein Kulturcafé eröffnen, das jede Woche Do und Fr geöffnet sein soll (Do 17-22 h, Fr 15-22 h). Jeder Tag, an dem es geöffnet ist, soll ein Kulturprogrammpunkt enthalten, sei es Musik, Vortrag, Diskussion, ein kulinarisches Event, die Präsentation einer Sprachkultur (arabisch, persisch), die Herausforderungen des Zusammenlebens in Gemeinschaft (Hausgemeinschaft, Dorfgemeinschaft, Paarbeziehung) und was uns an Kulturellem und Transkulturellem sonst noch einfällt. Wer dazu etwas beitragen will, bitte eine kurze E-Mail an mich.
Theater
Zwischendurch führen mich Reisen in verschiedene Teile Deutschlands, am liebsten verbunden mit Schreib-Aufträgen, Theater oder Humorworkshops. So fuhr ich am 20. 4. nach Wiesbaden, wo ich zwei alte Freunde und Coop-Partner traf: Johannes Galli und Advaita Maria Bach, über die ich für das Wiesbadener Stadtmagazin Sensos schreibe. Johannes Galli ist jetzt wegen Diabetes blind, sitzt im Rollstuhl, ist aber ungebrochen kreativ. Hier ist das Interview, das der NDR am 21. 12. 15. mit ihm geführt hat. Mit Advaita habe ich auf dem Animovida Festival 2015 Improtheater gespielt, was uns und den Zuschauern so viel Spaß gemacht hat, das wir das demnächst am Galli-Theater Wiesbaden fortsetzen möchten.
Humor heilt
Vom 16. bis 19. Mail bin ich auf dem Pfingstfestival des Ökodorf-Instituts (es beginnt am 13. 5.), in der Gemeinschaft Maibacher Schweiz im Taunus. Dort spiele ich eine neue Variante von »Alles ist eins – und noch eins drauf«: ein satirischer Blick auf den Sucher, der nicht findet, denn nach jedem Höhenflug gibt es eine Landung, und auf jede Ekstase folgt ein ‚Montag danach‘. Motivationstraining, Kundalini-Erweckung, Tantra, Channeling, Quantenheilung und Satsang, alles wird achtsam und nachhaltig durch fair gehandelten Bio-Kakao gezogen.
Außerdem zeigt ein Humorworkshop wie man anders mit Konflikten umgehen kann und sich locker auch gewagten Utopien annähert. Ein Vortrag über das Connectionhaus zieht ein Fazit aus 25 Jahren »intentionale Gemeinschaft« und erzählt, wie ein ‚transkulturelles Gemeinschaftleben‘ mit 16 Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan aussehen kann.
Tanzen mit den Flüchtlingen
Kommenden Samstag, am 30. April, gibt es bei uns wieder ein Tanzfest, jetzt mit 2 € Eintrittspende für Flüchtlinge, 5 € für Einheimische. Diesmal ist Devendro aus Heidelberg unser DJ, der sich auf unserem Frühjahrsfest 2015 einen Ruf als megastarker DJ erworben hatte. Damals konnten unsere Gäste bis 2 h nachts nicht aufhören zu tanzen, so gut war die Musik, und sie wird wieder westlich-orientalisch sein. Es ist diesmal die Nacht vor dem 1. Mai, also die Nacht vor dem Wonnemonat, in der nach christlich-heidnischer Tradition die Hexen einen »Heidenspaß« hatten. Einlass ist ab 19 h. Bisher ist die Musik geplant für 20 bis 23 Uhr, diesmal wegen der Mainacht bei Bedarf dehnbar bis maximal 2 Uhr. Getränke gibt’s zu günstigen Preisen an der Bar.
Aktuelle Texte von mir online:
• Mein 5. Chat mit Martin Frischknecht über das Zusammenleben mit den Flüchtlingen.
• In der April-Ausgabe von KGS-Berlin schreibe ich über Tu was oder sei still! und betone wieder einmal, dass wir eine neue Aufklärung brauchen.
Lieber Wolf – Du schreibst, wie wohltuend die schnelle Urteilsfähigkeit der syrischen Flüchtlinge ist – das kann ich nachvollziehen. Doch geh bitte nicht in die Falle, dies für besser als die Lähmung der Deutschen zu halten. Schließlich ist die Fusion beider Welten der evolutionäre Fortschritt. Aus all deinen Jahren dürftest Du wissen, wo das Problem liegt – im Urteil über andere. Das heisst nicht, daß man sich jedes Urteils enthalten sollte; doch sollte man berücksichtigen was die Essenz ist und wie man wirklich eine bessere Welt kreieren kann. Dazu muss man jedes Urteil verlassen und jeden so behandeln, wie es… Weiterlesen »
Darf ich hier einen Kommentar zum Kommentar geben? Ich lese Connection nur sporadisch – die Welt ist so voll von so vielem! Jedoch hat mein Computer mir heute den Kommentar von Herrn Ottmar Straub in die Hände gespült. Plötzlich fand ich in diesen kurzen Bemerkungen genau das wieder, was ich vielleicht schon unbewusst lebenslang suche. Wie die „bessere Welt“, das LEBEN mit bloßer Freude am Leben, endlich für die Welt zurück kommen könnte. Wenn das Wunder Leben wieder ins Bewusstsein rücken würde, dann könnte jeder die Bomben gegen andere vergessen! Und wenn mich heute jemand fragt, welche „Religion“ ich habe,… Weiterlesen »
Liebe Chris, danke für diesen schönen Kommentar! Ich empfinde das als Bekenntnis deiner Menschlichkeit, und das passt gut in dieses Blog.