Heute vor 29 Jahren ist Osho gestorben. Er „hat seinen Körper verlassen“, sagt man in spirituellen Kreisen, aber ich mag diese Ausdrucksweise nicht. Was sollte denn da sein, dass da einen Körper verlässt?
Schon seit langem will ich mal wieder über ihn schreiben, hat er doch mein Leben stark geprägt, und heute werde ich immer wieder nach ihm gefragt, vor allem von Jüngeren (nicht Jüngern): Du hast ihn doch noch selbst gesprochen, wow, damals, was waren das für Zeiten!?
Ja, es waren andere Zeiten. Die 70er Jahre in Poona waren anders als die Jahre 1981 bis 1985, als er auf „der Ranch“ in Oregon residierte und dort trotz Schweigephase seine Leute zum Aufbau einer öko-spirituellen Kommune anleitete, die dann aufgrund innerer Konflikte, die auch mit der Person Oshos zu tun hatten, in einem viel publizierten Eklat in sich zusammenfiel und sich auflöste.
Drei Quellen
Osho ist eine der drei spirituellen Quellen, die mich in meinem Leben am stärksten geprägt haben. Die erste ist Buddha (und der Buddhismus), die zweite er, der für mich ein lebender Buddha war (und seine Sannyas-Bewegung, die mich emotional und sozial reifen ließ). Die dritte ist Ramana Maharshi und der Advaita Vedanta, der in den 90er Jahren und danach vor allem durch die Satsang-Bewegung bekannt wurde.
Es gibt auch andere stark wirkende geistige Quellen in meinem Leben, denen ich mich verbunden fühle – politische und wissenschaftliche – aber unter den spirituellen sind es für mich vor allem diese drei. Daneben auch noch der Sufismus und die Mystik im Allgemeinen, die es ja auch in anderen Traditionen gibt.
Der misslungene PR-Coup
Viele Jahre lang war Osho, damals „Bhagwan Shree Rajneesh“ als der Sexguru mit den Rolls-Royces verschrieen. „Sexguru“ war damals kein Ehrentitel, sondern schmeckte eher nach Obsession und Verführung. Noch viel weniger verkündete „der mit den Rolls Royces“ irgendeine Noblesse oder auch nur ein Minimum an „spiritueller Kompetenz“, wie man das heute vielleicht nennen würde. Osho selbst bezeichnete seinen (indirekten) Besitz dieser Autos als ein Provokation an die materialistische Gesellschaft, in der Autos Statussymbole sind und trieb diese Provokation so gut er konnte auf die Spitze. Viele der eher weniger kritischen seiner Schüler finden bis heute, dass dieser Coup gelungen sei, weil er die Idioten von ihm fern gehalten habe.
Mitnichten hat er das, ist meine Meinung davon. Das Gegenteil ist der Fall. Das Rolls Royce Image hat Scharen hochintelligenter Menschen davon abhalten, sich auch nur wenigstens ein bisschen mit dem zu beschäftigen, was dieser Mensch zu sagen hat. Schade drum. Und er hat auch nicht alle Idioten von ihm abgehalten. Der Coup ging nach hinten los. Ebenso wie die Provokationen an „die Oregonier“ in den Jahren 1981-85. Als Quellcode hinter diesem Fiasko muss man sich Oshos Lust am Provozieren ansehen. Bei aller Liebe und Hochachtung für diesen Menschen, der für mich 13 Jahre lang mein spiritueller Lehrer oder Meister war, sage ich das. Er hat so seine Macken, seine Ecken und Kanten, wie jeder Mensch. Auch er, der Erleuchtete.
Unsere Aufgabe als Schüler dieses Meisters war es, nicht nur Meditation zu erlernen, in die Mystik einzutauchen, die Philosophie perennis und Hingabe zu üben, Egolosigkeit, sondern auch uns selbst dabei zu finden – und nicht ihn, den Meister. Der hatte sich ja schon selbst gefunden. Buddha war kein Buddhist, Jesus kein Christ und auch Osho verdient es nicht, Nachahmer und Gefolgsleute („follower“) in seinem Kielwasser hinter sich her zu ziehen, sondern Menschen dazu zu verhelfen, zu sich zu kommen.
Crazy Wisdom
Ist ihm das gelungen? Was mich betrifft mögen das andere beurteilen. Jedenfalls bezeichne ich mich selbst nicht als erwacht oder erleuchtet. Ich betrachte allerdings auch jeden anderen, der sich so nennt und damit sozial positioniert als vor allem das: sozial positioniert, also in seiner Identität inszeniert. Was ja jedermensch Recht ist, man kann eine solche Selbstinszenierung sogar als höchste Form der Kreation bezeichnen, deren ein Mensch als Souverän seiner selbst fähig ist.
Die Jahre mit Osho (1977 bis 1990) haben mich immerhin von jeglicher Autoritätsgläubigkeit befreit. Immerhin das – das ist doch auch schon mal was. Nie wieder nach dieser Zeit habe ich eine Autorität außerhalb von mir selbst als Bestimmter über mein Leben akzeptiert – keine Person und auch keine Lehre, keine Weltanschauung oder Philosophie. So ähnlich hätte das vielleicht auch Jiddu Krishnamurti ausgedrückt, der leider nicht so viele Anhänger hatte wie Osho – aber er wollte ja auch keine „Anhänger“, insofern war das folgerichtig. Womit wir mitten in der Paradoxie dieses Crazy Wisdom Masters wären. Was alles schon ausgiebig beschrieben wurde, deshalb will ich dem hier nichts mehr hinzufügen.
Buddha folgen
Anstatt euch nicht mit dem zu langweilen, was man woanders schon sehr gut nachlesen kann, will ich euch etwas aus meinen Leben erzählen, was meinen Weg und meine Identität geprägt hat. Das ist mein Leben als „Dissident“. In meinem jungen Jahren, vom ersten Aufwachen meiner Rebellion (1969) bis zu meiner Zeit als buddhistischer Mönch in Thailand (1976) war ich radikal antiautoritär eingestellt. Nachdem ich im Frühjahr 1976 aber im Südosten von Thailand eine tiefe Meditationserfahrung hatte, wollte ich erstmal „nur noch erleuchtet“ werden; alles andere war für mich sekundär. Buddha hatte etwas erfahren, was ich noch nicht kannte, und das erschien mit als höchst attraktiv. Also setzte ich alles auf diese Karte, um auch dorthin zu kommen, wo er war, der Erleuchtete.
Was mich dann dort wieder aussteigen ließ, waren nicht etwa die Mängel der buddhistischen Lehre im engeren Sinne, die gibt es durchaus, sondern dass diese Lehre in der Gesellschaft Thailands diverse Kompromisse eingegangen war, die ich nicht hinnehmen wollte. Man könnte es Diplomatie nenne, weltliche Klugheit, auch Schläue – oder schlicht Korruption. Für mich Wahrheitssucher war das unerträglich, deshalb stieg ich dort aus und suchte weiter. Mit hohem Respekt vor dem Zen, auf den ich in unserer Kloster-Bibliothek gestoßen war, als Blüte oder Crème de la Crème des Buddhismus.
Durchgeknallt oder erleuchtet?
Ein gutes halbes Jahr später kam ich über Südindien nach Poona, das damals als „Esalen des Ostens“ bekannt war, mit seinem Renommée als vielleicht weltbestes Zentrum der ganzheitlichen Therapien und jedenfalls der Verbindung westlicher Psychologien und Psychotherapien mit östlichen Weisheitslehren. Was mich dort anzog, war zunächst mal die Aussage eines Sannyasins, den ich im Januar 1977 im malayischen Penang getroffen hatte. Dort hatte er mir anvertraut, dass es in Poona, bei seinem Meister, Vipassanagruppen gäbe (oh, absolut mein Ding), Bioenergetik (wow, unglaublich, sowas im prüden Indien), Sufi-Tanz (waaas? In einem indischen Ashram?) und Encountergruppen (in denen „alles sein darf“, ich hatte an einer solchen mal in München-Schwabing teilgenommen). Wenn das wahr ist, sagte ich mir, dann ist der Typ entweder komplett durchgeknallt oder erleuchtet. Ich hoffte, dass das zweite der Fall sein würde.
Nach einigen Wochen der Verweigerung (Gespräch mit Osho, Mitarbeit im Ashram, Beobachten der für mich sehr weltlichen Szene dort) ließ ich mir von ihm schließlich die Mala umhängen. Kann ja nichts schaden, sagte ich mir, ich hab doch nichts zu verlieren. Ich hatte dabei das Gefühl, das würde „meine letzte Inkarnation“, im Sinne von: danach brauche ich keine weitere Identifizierung mit irgendeiner sozialen oder politischen oder spirituellen Gruppe mehr, die mich als irgendwie anders oder besser kennzeichnet. Danach bin ich nur noch Mensch.
Dissidenz
Dazu gäbe es noch viel zu sagen, aber möchte heute zum Thema meiner „Dissident“ zurückkehren, das mich in den vergangenen paar Jahren stärker beschäftigt hat. Mein Abweichlertum und damit auch meine Gefühle von Zugehörigkeit oder eben dem, nicht dazu zu gehören und meinen eigenen Weg zu gehen.
Noch zu Lebzeiten von Osho habe ich ja „mein eigenes Ding“ gemacht, die Zeitschrift Connection. Irgendwie basierte die auf Osho, aber nicht nur auf ihm, sondern auf auch Buddha, Tucholsky, meiner 68er Rebellion, Wilhelm Reich, Lao Tse und manch anderem. Es war eben ‚mein eigenes Ding‘, meine Botschaft an die Welt, die ich als in Bewegung befindlich verstand (deshalb Zeitschrift statt Buch) und als kokreatives Projekt. Nicht einmal die Inhalte wollte ich dort allein bestimmen, sondern mit anderen zusammen. Am liebsten hätte ich auch den Verlag zusammen mit gleichrangigen anderen getragen.
Die Sannyas-Szene beäugte mich in der Zeit kritisch. Die einen jubelten mir zu, weil ich offen, witzig, einfallsreich und nicht linientreu war, die anderen (ungefähr die Hälfte ‚der Bewegung‘) hielt mich für eigenwillig, selbstgefällig, wenig hingabebereit und „im Ego“, sonst hätte ich mich mit meinen Talenten doch der offiziellen Rajneesh Times (so hieß sie damals) angeschlossen. Dieses Pro und Contra, das ich aus ‚der Bewegung‘ als Feedback erhielt, kulminierte, als ich einmal eine Anweisung von Oshos Sekretärin (es könnte so um 1987 gewesen sein), damals war das Manisha, öffentlich gemacht hatte, indem ich ihren gesamten Brief abdruckte, der an alle osho-nahen Stellen geschickt worden war, und dazu Stellung nahm. Dazu hatte ich eine Schafherde abgebildet, ohne Worte unter dem Bild, aber indirekt sehr wohl verständlich. Es resultierte ein Sturm von Leserbriefen, wie ich ihn nie vorher und auch danach nicht mehr erlebt habe. Es schrieben mir auch „höchste Kreise“, wie etwa Oshos Arzt, sein Zahnarzt, sein Finanzchef und natürlich Manisha selbst – und lasen mir die Leviten. Ich druckte das alles ab. Der Sturm hörte nicht auf, ich hatte mit meiner Veröffentlichung offenbar einen Nerv getroffen, war in ein Fettnäpfchen getreten, ein Wespennest. Journalistisch gesehen war es ein Scoop. Jubel und Kritik hielten sich ungefähr die Waage. Als ehemaliger Leiter von Encountergruppen wusste ich, dass ich damit ins Schwarze getroffen hatte.
Erst Jahre später erfuhr ich, wie sehr ich danach von ‚den Autoritäten‘ der Sannyasbewegung genauestens beobachtet wurde. Mich überkam dabei ein leichtes Gruseln, waren doch inzwischen (nach der Wende von 1989) die Machenschaften der Stasi immer genauer bekannt geworden, wen sie alles beobachtet hatte und über wie viele Bürger dort Dokumentationen angelegt worden waren. Ob solche Dokumentationen auch über mich existierten, auf Seiten der Sannyas-Bewegung, das weiß ich nicht. Das war wohl auch kaum nötig, denn ich war ja als Macher der Zeitschrift eine öffentliche Person, und ich hielt auch nach diesem Ereignis nicht den Mund.
Ohne Antwort
Eine für mich wichtige Sache in der Zeit war auch noch, dass ich von Osho selbst eine Antwort auf meine Tun haben wollte. Sah er in mir sowas wie den Schriftsteller Tom Robbins? Den verehrte er (und Robbins ihn), obwohl dieser öffentlich erklärt hätte, dass er null Bock auf Sannyas habe, obwohl (oder weil) Osho in seinen Augen ein großartiger, provozierender Wirbelwind war, der sich vor nichts beugte und alles in Frage stellte.
Jedenfalls erhielt ich von Osho auf das, was ich mit meiner Zeitschrift in die Welt brachte nie auch nur ein Sterbenswörtchen Feedback. Sind denn alle meine Briefe an ihn in seinem Sekretariat abgeblockt und vernichtet worden? Mag sein. Oder dachte sich der Meister, dass ich eine Antwort nicht nötig hätte, weil ich ja nun auf eigenen Füßen stand und eine Vaterfigur, die mir auf die Schulter klopfte oder mir liebevoll die Richtung wies, die wollte er nicht sein? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich von ihm keine Antwort erhalten habe, obwohl ich sogar mal mit Sheela in einer Live TV Sendung aufgetreten bin, nachdem sie aus dem Gefängnis gekommen war; er muss also durch seine Leute über mein Tun sehr wohl informiert worden sein.
Dankbarkeit
Heute empfinde ich dieses Ausbleiben einer Antwort nicht mehr als Manko. Ich betrachte es heute weder als Beweis meiner spirituellen Reife noch als Zeichen, dass ich ihm egal war. Die Wirkung war, dass ich in der Führung meiner Zeitschrift weiterhin meiner eigenen Nase folgte, soweit die wirtschaftlichen Gegebenheiten das zuließen, und niemand anders. Gut so. Und ich lernte, dass ein spiritueller Meister nichts vom Zeitschriftenmachen verstehen muss und sich auch sonst in vieler Hinsicht irren durfte: medizinisch, historisch, psychologisch und in manch anderem. Alle diese Gebiete lehrte er ja nicht, er streifte sie nur. Wer Oshos Einschätzung auf diesen Gebieten for Top-Expertise hielt, war selbst schuld.
In Sachen Mystik, Meditation und Selbstfindung aber halte ich ihn nach wie vor top und jedenfalls einzigartig in dem, wie er sehr verschiedene Gebiete miteinander zu verknüpfen imstande war. Auch was die ganzheitlichen Therapien des Growth Movement anbelangt, ist er mit seiner Weisheit eine Quelle, die man kaum hoch genug einschätzen kann. Dafür und für das, was er aus mir gemacht hat – vom mönchischen Einzelgänger zum sozialkompetenten, bindungsfähigen Menschen – bin ich ich ihm reuelos dankbar. Heute, 29 Jahre nach seinem Tod. Ohne ihn wäre ich ein anderer.
Hi, Wolf, danke für Deinen Blog-Eintrag, der mannigfaltige Assoziationen in mir geweckt hat. Ja, ich hab die Zeit miterlebt, als die Sannyas-Bewegung in den 70ern zu ihrem Höhenflug ansetzte. Und ich hab in all den Jahrzehnten nicht aufgehört, dieser auf fortgeschrittenem Personenkult beruhenden Heilslehre mit Misstrauen zu begegnen. Aber fangen wir mal ganz vorne an: Du fragst Dich und uns, die Leser, was das denn sein sollte, was da den Körper verlässt. Dieses nonchalante Hinwegwischen von einigen tausend Jahren Seelengeschichte in den unterschiedlichsten Kulturen macht mich einigermaßen sprachlos. Niemand kann wissen, was es mit diesem obskuren Objekt der Begierde namens… Weiterlesen »
Was sollte denn da sein, dass* da einen Körper verlässt? Ich darf bei der Gelegenheit mal einwerfen, was mein Verständnis von der Seele ist. Die Seele ist kein Etwas, das sich irgendwo im Inneren des Körpers (manche glauben, die Zwirbeldrüse) befindet. Die Seele ist nicht materiell und das bedeutet, dass ihr auch keine örtliche Position in der physischen Welt zugeordnet werden kann. Die Seele bin ich. Einen Körper habe ich. Und es ist das Gehirn, das eine Schnittstelle bildet zwischen der Seele und dem Körper, zwischen der spirituellen und der materiellen Sphäre. Wenn ich sterbe, „verlässt“ nicht die Seele meinen… Weiterlesen »
Hallo ReinO, danke erstmal für deine lange und genaue Antwort auf meinen Blogeintrag, den ich in einer für einen Blogkommentar vertretbaren Länge wahrscheinlich nicht angemessen beantworten kann. Ich will es trotzdem versuchen. Vielleicht kann ich so einiges davon, was du da in den Raum stellst, wenigstens in seiner Relativität besser einordbar machen. Zunächst mal: Heilslehre mit Personenkult. Ja, das war es. Sowas weist man den Gurus zu, aber die gesamte Gesellschaft ist auf Personenkult aufgebaut. Das gilt auch für die Wissenschaft und Kunst, für alles, und natürlich für Jesus und Buddha und Co. Dem mit Misstrauen begegnen? Ja, bitte! Aber… Weiterlesen »
Und noch ein P.S. zu dem wie es sich anfühlen kann, in der Osho-Bewegung Insider und Outsider zugleich zu sein (oder abwechselnd), von Alan Lowen, Sw. Anand Rajen. Auch er ein Dissident, und er gehörte zu den von Osho (und/oder seinem Sekretariat) Exkommunizierten, was ja bei mir nicht der Fall war.
https://vimeo.com/308226014/f057971337
Hi, Wolf, danke für Deine Replik auf meinen Kommentar. Gern will ich mit ein paar Zeilen darauf eingehen – auch wenn meine geistige Verfassung durch den Winterblues ein bisschen gelitten hat. Zunächst mal die Sache mit dem Personenkult, der sich nach Deiner Auffassung wie ein Wasserzeichen durch die gesamte Gesellschaft zieht. Ja, einerseits, wenn wir uns bewusst machen, dass kulturelle, politische, religiöse oder wissenschaftliche Projekte und Gruppierungen durch „Köpfe“ ein Profil bekommen. Will sagen, wir personalisieren Parteien, Kirchen oder mediale Ereignisse, um beispielsweise einen Ansprechpartner oder eine Reibungsfläche zu haben. Gerhard Richter ist, auch nach dem Eklat um den oscar-verdächtigen… Weiterlesen »
Auch eine Primärtherapie bei Devapath in München hat mich emotional sehr stark berührt und ich war tief beeindruckt von der menschlichen Nähe und der Empathie in dieser Gruppendynamik. Dies hat mich nicht mehr losgelassen… Aufgrund meiner christlichen Erziehung hatte ich die kindliche Erwartung auf eine Community zu treffen, wie sie vermutlich im Urchristentum existiert hat. Jahrelang war ich im Center bei der Dynamischen, der Kundalini und beim Satsang. Im Gegensatz zu der emotionalen Nähe in Gruppen empfand ich im Center sehr viele Sannyasins distanziert, sehr egobehaftet, vielfach arrogant und einige Therapeuten geradezu elitär. Osho soll die Aussage gemacht haben, dass… Weiterlesen »
Hallo ReinO, weiter geht’s in unserem Dialog über die Qualitäten und Defizite von Osho bzw. das, was wir darüber wissen können oder hierzu meinen. Als erstes zum Thema Personenkult. Den gibt es auch woanders, sagst du, aber die Leute hängen sich keine Kette um den Hals (die Mala) mit dem Bildchen des von ihnen Verehrten. Was du anscheinend als Zeichen einer krassen persönlichen Abhängigkeit wertest, die an Hörigkeit grenzt. Meine Meinung hierzu ist: Warum nicht zeigen, woran man glaubt bzw. was oder wen man liebt? Sei es mit einem Ehering, einem Goldkreuz um dem Hals, einem T-Shirt mit Aufschrift oder… Weiterlesen »
Ich finde es total spannend die Diskussion über Osho hier zu lesen. Mein Weg zu mir selbst hat mit Osho begonnen und die Meditationen (dynamische, mystic rose) haben mich etwas befreit, von kindlichen Verknispelungen. Dafür bin ich dankbar. Das ganze Gemache um seine Person und das Osho schreien, während des Satsangs fand ich ultra peinlich und habe die Videosatsangs in Köln nur 2 Mal mitgemacht, obwohl ich eine Monatskarte hatte. Aber ich hab’s auch nicht so mit Autoritäten. Später habe ich kurz in Amerika gewohnt, bei einer Frau, die zur Miete in ihrem eigenen Haus wohnte, weil sie es in… Weiterlesen »
Viel Lärm um nichts – schön zusammengefaßt.
Geh zum Brunnen,
hol Wasser
und bereite einen Tee!
Peter Fuhrmann
Hey Firdous,
Osho ist tot, der Rest ist Nostalgie. Christian Meyer lebt, und der kann dir gute Werkzeuge geben, um den Boden zu bearbeiten. ER ist ein echter Lehrer, der dich in die Tiefe lotsen kann. Viele seiner Schüler sind aufgewacht.
Guten Morgen Sugata, gerade habe ich deinen Block über Osho gelesen. Er war ja mein „Erzfeind“ als spiritueller Meister und das hatte auch seine Gründe. 1971, in Bombay, hatte ich zum ersten Mal von Baghwan Sri Rajnesh gehört, wie er sich damals noch nannte. Ich traf erotisch gekleidete Mädchen, die Flyer von ihm verteilten; ich wollte ja eigentlich der Sexualität entsagen und als Mönch meiner Erleuchtung entgegenstreben! Andere, die bei ihm waren, erzählten von einem verrückten Inder, bekleidet mit einem amerikanischen Holzfällerhemd und Jeans, der Bewegungsmeditationen angeleitet hätte? Ich war eh schon angefressen, denn ich fühlte mich von den sogenannten… Weiterlesen »
Was ich in den Anfängen der Bewegung über Poona las und sah (z.B. den Film „Baghwan in Poona“) fand ich unglaublich faszinierend. Dass meine Lebenssituation es nicht zuließ, einfach abzuhauen und dorthin zu gehen, hab ich bedauert. Es erschien sooooo abenteuerlich und verlockend! Ein wirklich dringendes Verlangen spürte ich allerdings nicht wirklich, denn mein eigener Lebensweg und mein Umfeld war mir wichtig und in hohem Maße selbstbestimmt. Dennoch war das Ganze Geschwurbel rund um Baghwan und die rot gewandeten Mala-Träger/innen für mich lange ein Faszinosum. Gelegentlich hatte ich auch über Workshops Erlebnisse mit Methoden und Praktiken, die aus dieser Richtung… Weiterlesen »
[…] Connection.de hat Wolf Schneider (Sugata) im Januar den Artikel „Osho“ veröffentlicht. Er erzählt seine persönlichen Erfahrungen in und mit der Bewegung des Baghwan […]
Lieber Wolf, danke für diese schöne Geschichte. Ich ertappe mich immer mal wieder beim Wunsch, Osho persönlich erlebt haben zu wollen — ich halte große Dinge auf ihn, und wie du so schön schreibst, er ist ein Wirbelwind, und der kennt nur einen Weg: seinen. Das finde ich großartig. Mir persönlich gibt seine Weisheit immer sehr viel (und auch wenn ich vor einiger Zeit „Sannyas nahm“, so fühlt sich das nicht an wie „the real thing“, deshalb hat es auch keinen Stellenwert für mich), und er ist ein entscheidender Faktor auf meinem Weg. Wie auch der Schamanismus und die Magie,… Weiterlesen »
Hallo Norbert, dass Osho ein Wirbelwind war und vielem anderen in deinem Kommentar stimme ich gerne zu. Nicht jedoch der Devise „nichts ist wahr, alles ist erlaubt“, und zwar beiden Teilen dieser Aussage, über die ich ja schon oft geschrieben habe. Beide Teile würde ich im Ranking der 10 größten Irrtümer der Esos und Spirit ganz hoch bewerten. Pro und contra Ethik, da will ich mich jetzt nicht wiederholen. Pro und contra Wahrheit, das ist heute im sogenannten ‚Postfaktischen‘ Zeitalter aktueller denn je. Es gibt Lügen und es gibt Wahrheiten (sonst würde ich nicht schreiben, und du auch nicht). Beides… Weiterlesen »
Osho kenne ich zwar nicht, aber wenn ich das von Euch lese, fällt mir mein früherer Lehrer ein. Ich war 3 Jahre sogenannte Schülerin von Ole Nydahl.Auffallend war sein miltärisches Outfit, seine Angeberei mit wie vielen Schülerinnen er schon Sex hatte (500!) und seine unerträgliche Hetze gegen Muslime. Bringt man das zur Sprache wird einem etwas von Störgefühlen eingeredet, an denen man arbeiten muss. Man muss Ole blind und gedankenlos alles nachplappern.Tut man das nicht und bekommt seine Störgefühle nicht in Griff, wird geraten die Sangha zu verlassen.Ole ist rassistisch, ein Macho, Widerspruch wird nicht geduldet – mit Buddhismus hat… Weiterlesen »
Ich finde die Kommentare von Dir, Reino Kropfgans, zu Wolfs Gedanken hervorragend. Sie lesen sich wie ein Insider, der tief reflektiert hat. Ich denke, dass die Sichtweise von Dir, lieber Wolf, in vielen Punkten bez. Osho, den ich seit meiner Zeit in Poona (1979) immer noch Rajneesh oder Bhagwan nenne, sich immer noch so anhört wie: Letzten Endes sind die Fehler der Kommune in Poona und Oregon die Fehler u.a. von Sheela. Bhagwan war der Chef, übernahm aber nicht die Verantwortung dafür. Rajneesh hätte genauso ins Gefängnis gehört wie Sheela. Nur aus einem anderen Grund. Er war doch das geistige… Weiterlesen »
Lieber Alf, danke für deinen Kommentar. Erstmal nur soviel dazu: „Deswegen sage ich, das Rajneesh/Bhagwan für den ganzen Ashram, sei es Poona oder die Ranch, verantwortlich zeichnet, Sheela für ihre Funktion (!) als Sekretärin.“ Das kann ich voll unterschreiben und habe das viele Mal auch so gesagt und geschrieben, öffentlich und privat. Auch einiges andere in deinem Kommentar finde ich sehr wertvoll, z.B. das über den Umgang mit dem Crazy Guru und die Ethik. Dass ein „heiliges Zeichen“ (z.B. die Swastika) „pervertiert“ wurde und das natürlich nicht sein darf, weil das Zeichen doch heilig ist, das sehe ich nicht so.… Weiterlesen »
Hallo Wolf, alle paar Jahre guck ich immer mal im Netz, was es Neues zum Thema Osho gibt. Dabei hab ich grad deine Zeilen hier gelesen… über die ich mich HERZlich gefreut habe! Auch mir ist BSR schon mein halbes Leben wichtig, wie ein großer Bruder irgendwo in der Welt. Auch wenn ich nur seine Bücher kenne und später ein paar Videos. – Und dann erwähnst du Ramana Maharshi. Ein fremder Bruder, hab mich nie so viel mit ihm beschäftigt, aber es bedeutet mir viel, dass es ihn gab (gibt). – – Du machst ganz andere Sachen als ich, wüsste… Weiterlesen »
[…] Osho Connection […]