Der malaiische Name für unsere Verwandten in den tropischen Wäldern Südostasiens ist Orang Utan. Orang heißt Mensch und Utan Wald. Die Malaien nennen diese Primaten also einfach Waldmenschen. Das heißt, sie fühlen sich ihnen verwandter als die alten Griechen mit ‚ihresgleichen‘, denn unter Homo verstanden sie nur Männer und keine Sklaven. Homo/Mensch waren für die so viel gepriesenen alten Griechen also nur etwa ein Drittel der menschlichen Bewohner der Polis. Ein Drittel waren Sklaven und von den Nicht-Sklaven waren die Hälfte Frauen, die also auch nicht zu den Homo zählten. Das griechische Wort für »Wesen so wie wir« war also vergleichsweise sehr eng. Es umfasste nicht einmal alle Wesen der eigenen Spezies, geschweige denn andere Lebewesen.
Um unseren Biotop zu schützen brauchen wir ein viel weiteres Bewusstsein, als wir Menschen es bisher haben. Wir müssen auch die Tiere als unsereins empfinden, so wie die Malaien es immerhin gegenüber den ‚Waldmenschen‘ empfanden, die für unser europäisches Verständnis Tiere sind. Unser Bewusstsein muss im Hinblick auf die sich verschärfende Umweltkrise sogar noch viel weiter werden als das der traditionellen Malaien; es muss auch alle anderen Tiere einbeziehen als zu uns gehörig, und auch die Pflanzen, die Pilze und schließlich den ganzen Biotop. Andernfalls werden wir Menschen weiterhin unsere eigene Lebensgrundlage zerstören.
Bewusstseinserweiterung
Ähnliches gilt auch für unser politisches Bewusstsein und das dementsprechende Handeln. Wir dürfen es nicht verengen und »die Russen« oder »die Moslem« aus der Menge der »Wesen wie wir« ausweisen. Stattdessen sollten wir es weiten und auf dem Stufenweg dieser Ausweitung »heiter Raum um Raum durchschreiten«, wie Hermann Hesse es in seinem Gedicht Stufen anmahnte, denn »der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.« Die große Tiefenökologin Joanna Macy hat das als Praxis der Selbstausdehnung beschrieben.
Aldruper Jurtengarten
In Aldrup bei Greven im Münsterland, wo ich seit Frühjahr 2023 wohne, entsteht nun eine kleine Community. Bisher sind wir mit Katze zu fünft. Sobald die erste Wohnjurte steht, dürfen es von mir aus gerne mehr werden. Am 12. Oktober feiern wir auf dem Gelände ab Nachmittag 15 h auf dieser Noch-Baustelle eine kleine Einweihung des Projekts, mit Lagerfeuer, Grill, Feuershow und einem kleinen Harfenkonzert in unserem großen Zelt. Die Wetterprognose sagt: 13 Grad, heiter bis wolkig, evtl. nicht ganz regenfrei, kommt also mit Pullover und für den Notfall mit Schutz vor Nieselregen. Unser Zelt hat 7 m Ø und die Draußenküche ist überdacht, so sind wir ein bisschen wettersicher. Bitte meldet auch bei mir an, mit wie viel Personen ihr kommt. Jeder bringt was Leckeres zu essen mit, für Getränke ist gesorgt. Es können auch einige im Zelt übernachten, und es ist Platz für zwei Wohnmobile. Hier seht ihr ein paar Fotos vom Stand der Dinge vor einer Woche – wer nicht weit von uns wohnt und ab 8. Oktober mithelfen will, ist willkommen.
Das Hochladen meiner Fotos gelingt leider nicht. Anscheinend ein Bug von WordPress, dessen Updates ich leider abonniert habe. Also kommt besser her und seht den Platz mit eigenen Augen!
Gerade werde ich nach unserer Adresse gefragt: Aldruper Brink 75, 48268 Greven. Aber kommt bitte nicht unangemeldet! Schneider@connection ist die beste Art, mich zu erreichen, nicht per Telefon.
Weiteres von & mit mir im Print und TV
Nun noch ein paar Links zu aktuellen Texten von mir im Web: Bitte keine Werbung einwerfen! ist auf zeitpunkt.ch erschienen. Viel Resonanz erzeugt auch der Text 30 Jahre verkörpert, begeistert & beseelt über drei Jahrzehnte spirituelle Subkultur, veröffentlicht zum Jubiläum von KGS-Berlin.
Neu sind meine Beiträge bei Transition TTV, die dort jeweils am Ende dieser wöchentlichen Internet-TV Sendung publiziert werden. Mein Beitrag in der Sendung vom 26./27. September behandelt (ab min 43) das Phänomen der in einem unteilbaren Ganzen gezogenen (privaten sowie politischen) Grenzen. Vielleicht ist bei Erscheinen dieses Newsletters auch schon die nächste TTV-Sendung online. Lohnt sich zu abonnieren! Auch für Nicht-Schweizer; man kann die Sendung ja selektiv ansehen.
Das Prinzip Hoffnung
Immer mehr Menschen verweigern sich den politischen Nachrichten, sie können sie emotional kaum mehr ertragen. Sei es, dass sie den Medien des Mainstreams nicht mehr vertrauen, sei es, weil es keine glaubhaften Utopien mehr gibt oder weil die Ereignisse sie schlicht emotional überfordern. Mit meinen Beiträgen für Transition TV, aber auch mit vielem, was ich hier im Blog schreibe und auf zeitpunkt.ch, will ich helfen, die politischen Ereignisse in ein größeres Ganzes einzuordnen, um so die Hoffnung nicht zu verlieren.
Die Politik frustriert, die Psyche ist verwirrt
Der Krankenstand in Deutschland ist wegen seelischer Belastungen so hoch wie nie zuvor schreibt das Wissenschaftsmagazin spektrum.de, das, wie ich hier schon mehrfach schrieb, sicherlich nicht zu großer Abweichen vom Mainstream verdächtigt werden kann.

Wenn wundert’s? Die politischen Nachrichten sind ja kaum auszuhalten, während unsere Regierung visionslos weiterwurschelt, um das Schlimmste zu verhindern. Die Grünen, die ich so lange treu gewählt hatte, haben ihre eigenen Prinzipien verraten. Die CDU hält sich immer noch für christlich und die SPD für sozial, wer soll da noch an die alten Parteien glauben? Und von den Neuen ist m.E. nur das BSW wählbar.
Fünf einfache ethische Grundregeln
Ethik? Wäre doch schön, wenn die Politik von ethischen Grundsätzen geleitet würde. Hier sind ein paar Vorschläge, entnommen den Panca Sila des Buddhismus, von Thich Nhat Hanh und Andrew Mathews wurden sie neu interpretiert, zu finden im Blog von Wolfgang Presser. Man kann diese Regeln noch freier interpretieren als hier, aber es sollte – hier im Relativen, in der Ethik – auch nicht zu frei werden. Wann ist eine Rede eine »gute Rede«? Wann ist sexuelles Verhalten »Fehlverhalten«? Auch die fünfte Regel, betreffend Rauschmittel, bietet weite Interpretationsmöglichkeiten. Viel leichter ist die Erste: Du sollst nicht töten. Soldat zu sein geht dann schon nicht mehr.
Verbundenes Leben unter der Erde
Alles ist eins? Ja, aber nicht ein Brei. Die Weltgemeinschaft von Homo sapiens hat offensichtlich noch nicht zu ihrer Einheit gefunden. Unter der Erde machen es einige von uns (Lebewesen) besser. Der von mir verehrte Merlin Sheldrake (s.a. sein Buch »Verwobenes Leben«) hat im Frühjahr 2024 bei Bioneers einen Vortrag darüber gehalten (25 min), wie Pilze das Leben auf der Erde verbinden.
Veranstaltungen mit mir
Am Freitag, 11. Oktober um 19 h (bis 20.30h), geht die von mir angeleitete Einführung in Meditation in der Yogavilla Emsdetten weiter. Danach geht es dort weiter weiter am 8.11. und 13.12. Die jeweils 90 min bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln gebucht werden.
Vom 29. November bis 1. Dezember bin ich wieder im Upleven Hotel der Stille mit dem Seminar zum Thema: Den roten Faden finden, das heißt die Grundlinie, die mich durchs Leben führt und mich auch Gegenwind ertragen lässt. Speziell an Wendepunkten im Leben, an denen wichtige Entscheidungen zu treffen sind, helfen diese Seminare, die ich auch in 2025 im Upleven fortsetzen werde.
Mein nächstes Tantra-Seminar, in dem ich in der Co-Leitung bin und wieder die beliebten »Ekstatisch leben«-Seminare anbiete, ist das BeFree Silvester vom 2. Dezember bis 2. Januar. Das ist in der Regel schnell ausgebucht, wer da rein will, melde sich deshalb besser bald an.
Mein nächstes Seminar im Benediktinerkloster Münsterschwarzach ist vom 24. bis 27. Februar. Dort geht es ums Ankommen. Die Beheimatung im Relativen, Vergänglichen: in unseren Beziehungen und in einer geliebten Lokalität; dabei der Übergang vom Fixpunkt Dies-ist-meine-Heimat zur Dynamik des »Ich-beheimate mich«. Es geht dabei um unsere Sehnsucht nach Geborgenheit, die im Relativen nie ganz erfüllt ist. Dieses ist von meinen Seminaren das preisgünstigste, es kostet nur 140 € für die drei Tage + 210 € für U/V im EZ mit Dusche. Durch die Umgebung der mehr als 100 Benediktinermönchen ist hier die Suche nach dem Absoluten in der Gestalt dieser christlich-europäischen Tradition besonders gut spürbar.
Bei allen Defiziten der anderen Parteien, eine Partei für wählbar zu halten, die den Klimakollaps nicht sieht oder es für kein Problem hält und deren Gründerin allen Ernstes mal die Grünen als die gefährlichste Partei Europas genannt hat (und sie wirkt nicht so, als würde sie das heute deutlich anders sehen) halte ich für reichlich irritierend…
Hallo Reinhard, ich habe 40 Jahre lang die Grünen gewählt. Ich hielt sie für eine pazifistische Partei und eine (die einzige?), die wirklich die Wende zu einer nachhaltigen Politik schafft, die nicht mehr den Biotop zerstört. Nun sind die Grünen zur Kriegspartei geworden, durchschauen ihre eigene Feindbildproduktionen nicht und haben sich in Sachen Ökowende auf das „Mehrheitsfähige“ (so Habek im Interview) beschränkt. Wo ist da die Vision? Die Grünen haben keine Vision mehr. Nur noch Mehrheitsfähiges zu vertreten bedeutet business as usual. Die Titanic wird ihren Kurs auf den Eisberg nicht ändern, jedenfalls nicht mit den Grünen am Steuer. Da… Weiterlesen »
Nun, ich hatte ja weder den Grünen eine Vision zugeschrieben weder sie sonst noch gewürdigt o.ä….Aber bei einer kontinuierlich erstarkenden Rechten in BRD und Europa schippert Wagenknecht da in bedenklichen Fahrwassern.
Und ja, damit hat sie sicherlich recht, wenn sie den Grünen die Ökobilanz des Krieges und damit ihre Widersprüche aufzeigt… Aber aus ökologischem Nachhaltigkeitsdenken heraus sicher nicht…
Denn sie macht eben auch Business as usual…. Opposition eben und das ist ja auch legitim….
Ob sie mehr als Opposition kann darf allerdings bezweifelt werden…