Warum wir Menschen Musik lieben, ist eines der Rätsel, auf das die Wissenschaft noch keine Antwort hat. Nicht einmal darauf, warum Rhythmus bei uns Menschen einen Tanzimpuls auslöst hat sie (als science) eine Antwort. Was ist Swing? Warum faszinieren uns Melodien? Was ist eigentlich ein Ohrwurm? Melodien, die sich penetrant in uns einnisten, inwiefern ähnelt das dem, wie wir uns an einen Menschen binden, der uns dann nicht mehr loslässt, oder uns in einer Lokalität beheimaten, die wir dann nur ungern wieder verlassen?

Eine der Musikaufnahmen, die ich besonders mag, ist das Konzert der Wynton Marsalis Jazz-Band in Marciac im Sommer 2009. Es löst bei mir starke Tanzimpulse aus sowie Bewunderung für die Musiker. Wie sie da so fröhlich, leidenschaftlich, hingebungsvoll musizieren, einander begleitend bei den diversen Solos, virtuos und kreativ. Ein Ausbund an Lebenslust ist diese nur aus Männern bestehende Band. 

Eine andere Musikaufnahme, noch viel älter und ebenfalls in der technischen Wiedergabe nicht perfekt, ist die Aufnahme des Violinkonzerts von Beethoven, an der Violine Itzak Perlman, mit den Berliner Symphonikern unter der Leitung von Daniel Barenboim. Auch hier schmelze ich dahin vor Genuss und Bewunderung. Auch hier (überwiegend) Männer, und sie kooperieren gut miteinander, sowohl Solist und Dirigent wie auch das Orchester mit dem Dirigenten und er mit allen. Können Männer das? Als einem von denen, die sich schon lange ein Ende des Patriarchats wünschen, kommt mir ein »Ja klar« hier nicht ohne Weiteres über die Lippen. Und doch: Sie können es! 

Frauen in Führung

Vergleichsweise interessant finde ich übrigens die Körpersprache der Joanna Mallwitz. Sie ist eine der ganz wenigen Frauen, die Orchester dirigieren. Etwa hier, wo sie eine Schubert-Sinfonie dirigiert. Was machen Frauen »in Führung« anders als Männer? Joanna Mallwitz ist jedenfalls körperlich expressiver als Daniel Barenboim im obigen Beispiel. Dirigenten können im Konzert ja nicht mit Worten führen – ihr körperlicher Ausdruck, hier auch noch ohne Stimme, obwohl es doch um Musik geht, um die akustische Kunst – ist für Dirigenten das einzige Kommunikationsmedium, mit dem sie ein ganzes Orchester präzise führen müssen. 

Joanna Mallwitz kann aber nicht nur Körpersprache, sie kann auch das ziemlich gut: Musik mit Worten erklären, so wie hier die 7. Sinfonie von Beethoven. Oder hier, wo man auch noch einiges über ihren Werdegang findet. Lässt sich Musik in Verbalsprache ‚übersetzen‘? Was kann Musik – und was kann Körpersprache, das die Verbalsprache nicht kann? Mein Buch Zauberkraft der Sprache beschäftigt sich unter anderem damit, und mit Suggestion, Manipulation, der spirituellen Praxis des Jibberish und dem wortlosen Sprechen in der Pantomime. 

Frauen in Führung: Annalena Baerbock, Ursula von der Leyen, Giorgia Meloni, Marine Le Pen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Kaja Kallas – ich hatte mir was anders erwartet von der ersehnten Wende hin zum Ende des Patriarchats, wenn die Frauen denn endlich da oben in der Politik ankommen und was zu bestimmen haben. Diese Kriegerinnen zu erleben stellt für mich sowohl den Feminismus wie die bisherige Beurteilung des Patriarchats in Frage. Von dem übrigens der geniale Universalhistoriker Yuval Harari sagt, es sei in der Geschichtswissenschaft eine offene Frage, warum es sich überhaupt so lange gehalten hat. Körperkraft kann nicht der Grund sein, und weniger fähig zur Kooperation als Frauen, denen doch mehr soziale Intelligenz nachgesagt wird, sind sie auch nicht.

Plutokratie statt Demokratie

Was für eine Demokratie wird da in den USA und von dieser stärksten Militärmacht der Erde ausgehend mit Waffengewalt verteidigt? fragt sich der US-Korrespondent von Globalbridge und ist diesbezüglich ernüchtert. Und verweist, dort auch auf den Kommentar des mächtigsten Font-Managers der Welt, Larry Fink von Black Rock. Der hatte kurz vor der US-Wahl zugegeben, dass es für die Leute von der Wallstreet egal sei, ob Trump oder Harris gewinnen. Subtext: ‚Wir‘, die Inhaber des Kapitals, gewinnen in jedem Fall. Die Reichen ficht eine solche Wahl nicht an. Sie verdienen an den Katastrophen wie Kriegen, Pandemien und der Zerstörung der Natur oft sogar noch mehr als sonst. Katastrophen sind es vor allem für die Armen.

Nun ist Trump gewählt worden. Einige hoffen, dass das zum Ende des Ukraine-Kriegs führen wird, den Trump ja »in 24 Stunden beenden« wollte. Trump ist jedoch nicht weniger kriegerisch als Biden/Harris es waren, und auch was den Nahen Osten anbelangt ist er keine Taube und mitnichten ein Pazifist. In Bezug auf China ist er sogar kriegerischer als eine Harris-Regierung es gewesen wäre. 

Was den Aufstieg des Rechtspopulismus anbelangt, der sich durch Trump ermutigt fühlt, gruselt mir. »Die Machtergreifung« vor 91 Jahren, war das nicht so ähnlich, als ‚das Volk‘ dem Ende der Demokratie mit offenen Augen entgegen taumelte? Trumps Erfolg wird noch viele weitere Großkotze auf den politischen Bühnen inspirieren, es auch so zu machen wie er. Bolsonaro war in dieser Hinsicht kein Einzelfall.

Pazifistische Vernunft

Bei der Europawahl im Juni habe ich BSW gewählt und werde das bei der Bundestagswahl im Februar vermutlich wieder tun. Vor allem deshalb, weil die BSW die einzige wählbare Partei ist, die sich der Eskalation des Russland/Ukraine-Kriegs verweigert und dort konsequent für Verhandlungen eintritt. Außerdem will sie keine Waffenlieferungen an die aktuelle Regierung Israels, die in Gaza aufgrund ihres kollektiven Traumas die quasi ererbte, ungeheilte genozidale Gewalt nun gegenüber den Palästinensern fortsetzt.

Kürzlich brachte das ZDF ein Interview mit zwei BSW-Unterstützern. Dort sieht man zwei ruhig und gesammelt argumentierende Menschen, ehemals Wähler der Grünen, die mit einer Spende von fünf Millionen Euro die BSW unterstützt haben. Ohne dass das ZDF wieder den Knüppel aus der Kiste holt, Pazifisten als »langer Arm Putins« zu denunzieren oder von einem Personenkult um Sarah Wagenknecht spricht, um so das Programm der BSW abzuwerten. 

Und hier noch etwas, auch das ist im ZDF erschienen, in der Serie „Die letzte Bank“: Von der Kirche zum Tantra. Vielleicht hilft es der einen oder anderen zu verstehen, warum ich seit so vielen Jahren dem Tantra zugewandt bin, mich als Tantriker bezeichne und seit acht Jahren in Regina Heckerts Seminaren als Co-Leiter mitarbeite. Denn mit Regina verbindet mich nicht nur ihr unbändiger Humor, sondern auch, dass ich so wie sie in der Sexualität und der Liebe das Heilige erlebe. Das Göttliche, Sakrale, die Transzendenz. Sie hat es als Kind in der Kirche erlebt. Ich hingegen in der Natur, dann in der buddhistischen Meditation, später auch bei Osho. So wie bei Regina ist dieses Heilige die Essenz auch meiner Seminar, die außerhalb von BeFree allerdings keine Tantra-Seminare sind, jedenfalls nicht im engeren Sinn. 

Hier noch ein dritter Tipp in Bezug auf ein weiteres wertvolles Fundstück im Mainstream: Der Newsletter »Beziehungsweise« von ZEIT online ist wirklich gut gemacht! Da wird auch bei der sonst in so vielem die Dummheiten des Mainstreams mittragenden ZEIT der Fokus auf das Wichtigste gelegt: Beziehung! Die einst eher kluge und sogar ein bisschen feministische Brigitte von Gruner & Jahr hingegen – was ich halt so im Warterum beim Zahnarzt in die Finger kriege, kaufen lohnt sich das ja nicht – ist offenbar längst zum Weltfluchtmedium degradiert: Kopf in den Sand, bitte lasst mich doch mit Politik in Ruhe. Auch andere der ‚Qualitätsmedien‘ machen das so, weil sie im Bereich Politik an Glaubwürdigkeit verloren haben und nun über die soften Themen ihre Klientel zu halten versuchen. 

Das Unlehrbare

Ist Meditation lehrbar? Nein. Manchmal denke ich, dass jeder Versuch Meditation zu unterrichten, diese eher stört. Und doch kann man sich darauf vorbereiten, dafür Raum schaffen, dann ist sie auf einmal da: die Weite, Stille, Offenheit, Verbundenheit, Liebe. Alles ist schon da, nichts muss ‚da draußen‘ mehr gesucht werden. Bald bin ich wieder an einem meiner Lieblingsorte für solche Erfahrungen, im Upleven Hotel der Stille.

Tantra, Trauma, Kreativität …

Hier nun noch ein paar Links zu Filmen und Texten von und über mich im Web. Als Erstes das Interview von Christina Mann mir mir über Kreaitivität und Tantra, das sie auf ihrer Facebookseite gepostet hat. Dort findet ihr auch einiges mehr über sie als Künstlerin und Malworkshopleiterin.

Für die Berliner Stadtzeitung KGS-Berlin habe ich kürzlich unter der Überschrift »Vom Opfer zum Schöpfer« etwas über den Trend (odert eher Hype?) hin zu Traumheilung und Traumaverständnis geschrieben. 

Für die Schweizer Zeitschrift Spuren habe ich etwas Kurzes über das Erwachsenwerden geschrieben – ich wohne hier in Greven ja seit Anfang 2023 mit meinem 14-jährigen Sohn zusammen. Das Spuren-Heft ist nur im Print erhältlich, in der aktuellen Herbst/Winter Ausgabe hat es das Schwerpunktthema »Liebe«.

Außerdem schreibe ich weiterhin alle paar Wochen für Zeitpunkt Online. Mein neuester Beitrag dort behandelt das Loslassen von Unnötigem und trägt den Titel: Bitte keine Werbung einwerfen! Beim Zeitpunkt bin ich auch in den Printausgaben, die vierteljährlich erscheinen, dort zurzeit mit jeweils sechs Seiten. Vier davon mit einem längeren Artikel, diesmal über »Othering«. Außerdem zwei Seiten mit Nachrichten aus der Zukunft: Wie es sein könnte. Der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe ist das Gendering.

Politisch, privat & komisch: Sugata im Transition TV

(Für mich) wichtig und anspruchsvoll, weil für mich neu, sind auch meine Beiträge im Transition TV, dem Schweizer Internet-TV von Christoph Pfluger. Dort erläutert und kommentiert er den »Stand der Dinge« in der Schweiz und der Welt. Vor allem er selbst spricht dort und bringt dabei sein enormes Wissen über wirtschaftliche und politische Zusammenhänge ein. Ab und zu auch Christa Dregger, die aktuelle Redakteurin von Zeitpunkt Online und Print, die viele von Tamera her kennen. Außerdem findet man dort Lokalreportagen aus der Schweiz von Stefan Theiler. In den in der Regel wöchentlichen Sendungen von TTV trete ich bisher jeweils ganz am Ende auf. Mit dem Anspruch: Bitte verzweifelt nach all den politischen Berichten und Kommentaren nicht! Ich will mit meinen Beiträgen helfen, das Geschehen einzuordnen in ‚das große Ganze‘. Das macht und kann auch der Christoph, aber bei mir ist der philosophisch-spirituelle Aspekt stärker und auch der Blick auf das Komische am Geschehen immer ein bisschen präsent. Inklusive dem ‚privaten Weltgeschehen‘, denn einiges in unseren Mikrokosmen ähnelt den Makrokosmen doch sehr und umgekehrt. 

Diese circa 10 min langen Videos poste ich nun auch in meinem eigenen Youtube-Kanal. Das Neueste dort ist der Vidcast vom Ich zum Selbst, in dem ich mich der spirituellen Kernfrage widme. Aber auch Geschichtsvergessen und Grenzen sind sehenswert. Als nächstes soll dort etwas über Englisch erscheinen, »die Sprache des Imperiums«.

Veranstaltungen mit mir 

Am 22. November bin ich in dem Online-Kongress »Klartext« vom Esosonderdezernat zu sehen und zu hören. Die Veranstalterin Chandrika hat mich interviewt. Ich habe das Gespräch als schön, lustig und inhaltlich dicht empfunden und will es mir am 22. auch selbst gerne wieder anhören. Ihr könnt dort vom 19. bis zum 28. aber auch andere Gespräche hören, jeden Tag gibt es drei gratis, und wer das ganze Paket kaufen will, hat dann alle diese Interviews dauerhaft für sich.

Vom 29. November bis 1. Dezember bin ich wieder im Upleven Hotel der Stille mit dem Seminar zum Thema: Den roten Faden finden. Dort geht es darum, die Grundlinie zu finden, die mich, dich, uns durchs Leben führt und uns auch Gegenwind ertragen lässt. Speziell an Wendepunkten im Leben, an denen wichtige Entscheidungen zu treffen sind, helfen diese Seminare, die ich auch in 2025 im Upleven fortsetzen werde.

Freitag, 13. Dezember um 19 h (bis 20.30h), geht die von mir angeleitete Einführung in Meditation in der Yogavilla Emsdetten weiter. Zum letzen Mal in diesem Jahr. Die jeweils 90 min bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln gebucht werden.

Mein nächstes Tantra-Seminar, in dem ich in der Co-Leitung bin und wieder die beliebten »Ekstatisch leben«-Seminare anbiete, ist das BeFree Silvester vom 28. Dezember bis 2. Januar. Das ist nun vermutlich schon ausgebucht.

31. Januar bis in 2. Februar bin ich in der Wilden Rose bei Melle und leite dort zusammen mit Manfred Rother das Seminar »Körperbewusstsein & Heilende Klänge«. Es wird eine kleines Seminar sein mit vermutlich maximal 16 Tn, viel Mediation enthalten, Austausch, Singen und das Bewusstsein stärkende Bewegung (nach Gurdjieff). Zentral auch hier: Komm bei dir selbst an, in der Mitte, in der Stille. Von dort aus wird alles andere leicht.

Mein nächstes Seminar im Benediktinerkloster Münsterschwarzach ist vom 24. bis 27. Februar. (Auch) dort geht es ums Ankommen. Um die Beheimatung im Relativen, Vergänglichen: in unseren Beziehungen und in einer geliebten Lokalität. Dabei der Übergang vom Fixpunkt Dies-ist-meine-Heimat zur Dynamik des »Ich-beheimate mich«. Es geht dort auch um unsere Sehnsucht nach Geborgenheit, die im Relativen nie ganz erfüllt ist. Dieses ist von meinen Seminaren das preisgünstigste, es kostet nur 140 € für die drei Tage + 210 € für U/V im EZ mit Dusche. Die Umgebung der mehr als 100 Benediktinermönche trägt dazu bei, die Suche nach dem Absoluten auch in der Gestalt dieser christlich-europäischen Tradition spürbar zu machen.