Heute ist im Kamphausen Verlag das Buch der Tantralehrerin Regina Heckert »Frauen im Kommen – der weibliche Weg zu sexuellem Glück« erschienen. Es hat 247 Seiten und kostet als Softcover 22 €. Regina hatte mich gebeten es zu rezensieren. Das habe ich gerne getan.

Seite zwanzig Jahren kenne ich Regina. Seit sechs Jahren bin ich mit ihr im BeFree Team und erlebe, wie einfühlsam und kompetent sie mit Menschen umgeht. Nun endlich ist ihr Buch erschienen, auf das so viele schon gewartet haben. Es ist ein Buch über Frauen, für Frauen, das auch Männer lesen sollten, die Frauen verstehen wollen. 

Reginas Buch über den »weiblichen Weg zu sexuellem Glück« beginnt mit der steilen Aussage, der einzige Fehler beim Sex sei, dass Frauen nicht auf sich selbst hören, sondern beim Sex sich dem Mann anpassen. Und dieser Fehler sei korrigierbar, schreibt sie: »Mit dir ist alles okay. Nichts an dir ist falsch. Auch an deinem Partner ist nichts falsch. Nur die unpassende Sexualität, die du gegen dein inneres Gespür mitgemacht hast, die stimmt nicht.«

Teil 1 dieses sehr kompakten, praktischen Buchs voller hilfreicher Tipps beschreibt »Wie es in den meisten Liebesbetten derzeit aussieht«. Nicht so gut sieht es da aus. Zum Beispiel »kommen« nur 4% der Frauen beim von Männern bestimmten Sex zum Orgasmus. »Frauen im Kommen« ist ja der Titel, obwohl das Buch keineswegs den Orgasmus zum A und O des Liebesglücks erklärt. 

Teil 2 nennt »Die drei Haupthindernisse auf dem weiblichen Weg« und wie sie zu überwinden sind. Das erste dieser Hindernisse: Mach du mich glücklich! So gerne wir Männer Retter sein wollen, diese heimlich-unheimliche Erwartung an uns Männer beglückt weder Frauen noch Männer. Denn wenn die Frau nicht sagt, was sie braucht, kann ihr Traumprinz sie nicht retten. Das zweite Hindernis ist das Machtspiel mit der Opferrolle. Vorwürfe und Klagen verschlechtern nicht nur die Stimmung, sie halten auch die Klagende (und ebenso ihn, wenn er klagt) in einer Opferrolle gefangen. Die Lösung ist so einfach wie wunderwirksam: Äußere deine Wünsche! Das dritte der Haupthindernisse ist das Männerverbesserungsprojekt. Den defizitären Mann auf »dem zweiten Bildungsweg« zu einem besser Performenden zu machen, auch das funktioniert nicht. Ändere dich selbst, nicht den Partner, rät Regina. Und, so erstaunlich das auch klingt: Es genügt, wenn einer sich ändert, und das bist du. 

So einfach, wesentlich und unmissverständlich klar geht es weiter in diesem Buch. Anwendbar für Frauen in Paaren, die ihre Beziehung wiederbeleben wollen; ebenso für Singlefrauen, denen mit ein bisschen Mut ein sexuelles Schlaraffenland winkt. Und inmitten all der konkreten Tipps betont Regina immer wieder, wie wichtig Innehalten ist: Meditation, Einkehr, Stille. Oder einfach mal langsamer machen. 

»Frauen im Kommen« ist speziell für cis-orientierte Heterofrauen geschrieben. Es ist jedoch so weisheitsgetränkt, dass es sich auch für andere sexuelle Orientierungen und Verortungen anwenden lässt. Jedes Kapitel endet mit einem Fazit, in dem das Wesentliche noch mal in ein oder zwei Sätzen zusammengefasst ist. In kursiv gesetzt sind die Geschichten. Sei es von Regina selbst erzählte oder – anonymisiert – von Frauen, mit denen sie als Tantralehrerin gearbeitet hat. Eine dieser Geschichten mag ich besonders, es ist die auf den Seiten 175-180, wo sie von einem One-Night-Stand erzählt, bei dem sie sich selbst inklusive allem Zögern und Bedenken treu blieb – eine himmlische Begegnung mit einem Fremden, den sie danach nie wieder traf und auch nie wieder treffen wollte. 

Sex und Liebe als Meditation und Selbsterfahrung und Sex als Genuss. Diese Themen ziehen sich als roter Faden durch Reginas Buch. Wenn wir doch nur einfach uns selbst lieben könnten, in unseren Körper still und genüsslich einsinken würden, was für ein Glück wäre das! Denn das wollen wir doch am meisten: von Haut zu Haut einen anderen Menschen spüren, darin aufgehen; wissend, dass ich gewollt bin von dir und auch ich dich so will, wie du bist, genau so! Den praktischen Weg dorthin weist Reginas Buch. Wenn es nicht klappt, macht nichts, übe weiter. Auch Humor hilft, dafür ist Regina selbst der beste Beweis. Und Liebe hilft, Geduld und Nachsicht gegenüber dir selbst und all den Männern, die doch nicht wissen können, was du wirklich brauchst, wenn du es nicht sagst.