Wolf hat es in seinem „Neustart“ ja schon erwähnt: Unsere Lebenswege haben sich schon vor der „Connection“ gekreuzt, einfach dadurch, dass die Grundstücke, auf denen unsere Familien damals wohnten, nur durch einen Zaun getrennt waren und dieser obendrein noch eine Lücke hatte, durch die man hindurch schlüpfen konnte.

Später, als die Schneiders von München weg an den Starnberger See gezogen waren, verbrachte ich dann noch einige Sommerferien als Spielkameradin der jüngeren Schwester in einem biologisch-naturwissenschaftlich geprägten Kinder-Paradies: Es gab dort allerlei Getier zu bestaunen und zu erforschen. Am meisten faszinierten mich die vielen Glas-Behälter mit Raupen, Puppen und Schmetterlingen in allen Stadien ihrer Evolution, die überall herum standen.

Der große Bruder trat für mich als Anführer in ausgedehnten Räuber-und-Gendarm-Spielen auf dem weitläufigen Anwesen in Erscheinung und als Lehrmeister, der den kleinen Mädchen das Boxen (mit echten Boxhandschuhen!) beibringen wollte.

Die Mütter

Unsere Mütter waren zu dieser Zeit befreundet und taten das, was alle Mütter gerne machen, sie unterhielten sich über die Entwicklungen ihrer Kinder und teilten dabei auch ihre Sorgen miteinander. Einige Jahre lang kam meine Mutter von solchen Begegnungen mit ihrer Freundin eher bedrückt nach Hause: Ihr vielversprechender, hochbegabter einziger Sohn hätte sich in eine Sekte verirrt. Man könne nichts machen, um ihn da wieder heraus zu holen …

Dieser Eindruck änderte sich erst, als meine Mutter ihm eines Tages selbst – in orangenem Gewand – auf dem Marienplatz in München begegnete. Er hätte sie sofort erkannt und sich ganz normal und liebenswürdig mit ihr unterhalten. Da fiel uns allen ein Stein vom Herzen.

Begegnung mit der „Connection“

Von den Gründungsjahren der „Connection“ habe ich wenig mitbekommen – nur aus irgendeinem Augenwinkel heraus wahrgenommen, dass es da eine spirituelle Zeitschrift mit diesem Namen gibt, die von Wolf heraus gegeben wird. Eines Tages flatterte mir dann eine Mail des Connection-Verlages in den virtuellen Briefkasten meiner psychotherapeutischen Praxis mit der Anfrage, ob ich ein paar Freiexemplare ihrer Zeitschrift bei mir auslegen wolle. Ich nahm das als Einladung für eine Wiederbegegnung dankbar auf.

Dieser Moment liegt nun etwa 7 Jahre zurück – 7 Jahre, in denen so manche meiner Texte in der Print-Ausgabe veröffentlicht wurden, in denen ich an einigen Connection-Festen teilgenommen habe und Wolf und ich auch ein paar Workshops, zuletzt zum Thema „Stirb und werde“,  gemeinsam im Connection-Haus gehalten haben.

Darüber hinaus bin ich unzähligen interessanten und wunderbaren Menschen durch diese Wiederverbindung neu begegnet, habe informative und bereichernde Artikel, Rezensionen und Leserbriefe in jedem einzelnen der vielen Print-Hefte entdeckt und gelesen und es hat sich für mich ein viel weiterer Horizont in der Betrachtung der „spirituellen Welt“ aufgetan.

Das Markenzeichen

Der ausführliche Vorlauf diente vielleicht nur, um meine spezifische Perspektive auf die „Marke Connection“ einfühlen zu können: Sie ist nicht „orange“ geprägt und auch nicht durch eine andere religiöse oder politische Färbung sonderlich beeinflusst. „Kritischer Journalismus“ spricht mich an und eine aufgeklärte, philosophisch, psychologisch und naturwissenschaftlich tiefgründige Berichterstattung und Schreibweise finde ich gerade in der spirituellen Szene unverzichtbar.

Es erscheint mir bedeutsam, wenn wir uns gegenseitig wahrnehmen und zuhören, unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen darstellen und auf uns wirken lassen und dann auch immer wieder herzlich miteinander lachen können. So entstehen für mich Netzwerke und Gemeinschaften – oder einfach Verbindung und Begegnung (Connection).

Dass Identität und Marke etwas miteinander zu tun haben, wurde mir erst so richtig bewusst, als meine Tochter sich genau darauf in ihrem Kommunikationsdesign-Studium spezialisiert hat: Wie können wir das Unverwechselbare an unserer Identität als „Marke“ nach außen darstellen und wahrnehmbar verkörpern?

Vom Typ zum Original

In der Enneagramm-Szene, in der ich mich häufig bewege, gibt es eine Auffassung, dass wir uns in einer reifen Persönlichkeitsentwicklung von einem (gewordenen) Typus zu einem wesensmäßigen Original bewegen. (Buchlink) Das Original verkörpern wir als eine einzigartige und unverwechselbare individuelle Marke.

„Connection“ ist über die Jahre eine wesenhafte Marke geworden, die sich wohl kaum jemand, der sie kennengelernt und liebgewonnen hat, nun ganz aus seinem Leben weg denken kann. Es geht jetzt darum, sie in gewandelter Form weiter leben zu lassen und zu erhalten, auch wenn das Print-Medium dem ökonomischen Druck nicht standhalten konnte.

Spendet für die Marke

Wolfs Spendenaufruf empfinde ich daher auch als einen Appell an die Solidargemeinschaft, die eine Marke „Connection“ nicht untergehen lassen möchte. Auch Webspace (für das Archiv) und Webadministration kosten Geld und vielleicht findet sich bald mal wieder ein Bereitwilliger, der inmitten von Flüchtlingsfamilien ein Connection-Fest organisieren wird.

Meinen kleinen Obulus, den ich als monatlichen Dauerauftrag geschaltet habe, verstehe ich auf jeden Fall als einen solchen Beitrag.